Exkursion durch Litauen

Trakai - Burg und Küche

Am frühen Nachmittag erreichen wir Trakai. Es ist Samstag, es ist warm und dementsprechend ist es auch sehr voll. Die Menschen zieht es zum Wasser. Wir schlendern gemütlich am Galvesee entlang und können die rote Inselburg bereits erkennen.

Aber bevor wir diese besichtigen, wird erstmal gekocht. Kibinai, gefüllte Teigtaschen der Karäer, steht auf dem Speiseplan. Und so lernen wir in vier einfachen Schritten unsere eigene Lamm-Kibinai zu kreieren.

Wie man auf den Fotos erkennen kann, ist es ganz gut gelungen. Der Vergleich mit den originalen Kibinai war leider nur schwierig möglich, da diese eine Hähnchen-Füllung enthielten. Tatsächlich hat mir die Lamm-Füllung etwas besser geschmeckt. :-)

 

Frisch gestärkt geht es weiter auf die Wasserburg Trakai, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes, die nur über eine Holzbrücke betreten werden kann.

Im 14.Jahrhundert errichtet, hielt die Burg 1377 den Angriffen der Kreuzritter des Deutschen Ordens erfolgreich stand. Bei der Lage und den dicken Mauern schien mir die Burg auch nur sehr schwer einnehmbar.

Im Inneren kann man insbesondere den Thron von Vytautas bestaunen, dem damaligen Großfürst von Litauen. 

Drei Tage in Vilnius - mehr geht nicht

Am Samstag Abend erreichen wir die litauische Hauptstadt und Zita hat einen guten Plan: wir ziehen die Stadtführung einfach vor. Gesagt, getan, besuchen wir zunächst einen schönen Aussichtspunkt oberhalb der Stadt, das Künstlerviertel Uzupis  und durchlaufen dann die Altstadt vom Tor der Morgenröte bis zur Kathedrale.

 

Mit vielen, weiteren Tipps gehts dann am Sonntag Mittag gemeinsam mit Frank weiter (was am Vormittag passierte steht auf der nächsten Seite).

Gemeinsam mit Frank geht es erstmal zum KGB-Museum, wo harter Stoff ausgestellt wird - besonders die Gefängnis- und Erschiessungsanlagen im Kellergeschoss.

Weiter geht es zum modernen Mo-Museum, der jüdischen Synagoge und wir landen wieder am Tor der Morgenröte. Dank Franks Spürsinn gelingt es uns hier auch direkt zur Schwarzen Madonna vorzudringen.

 

Alleine 50 Kirchen stehen in der Altstadt. Wir haben also die Qual der Wahl und entscheiden uns für das Gotische Ensemble bestehend aus der filigranen Annakirche und der angrenzenden Bernhardinerkirche.

Schließlich landen wir  wieder an der Kathedrale und dem Großfürstlichen Schloß, dem zentralen Platz der Stadt. Auch hier ist es heute angenehm leer. Noch, denn der heutige 23.August ist ein ganz besonderer Tag in der baltischen Geschichte. Am 23.August 1989 bildete sich von Vilnius über Riga nach Tallinn die längste Menschenkette der Geschichte mit 650 Kilometer Länge. Deshalb werden zum Abend Zehntausende in die Innenstadt strömen und an den historischen Tag erinnern.

Wieder einmal muss ich mich wundern: ist das alles nur totaler Zufall oder hat das jemand so geplant, dass wir zur rechten Zeit am rechten Ort sind???

 

Frank und ich haben uns zum Abschluß noch den Gediminas-Turm aufgehoben, den wir selbstverständlich mit eigener Kraft erklimmen. Im Turm gibt es eine sehr schöne Ausstellung und der Ausblick ist natürlich überragend, denn noch zentraler geht es ja nicht.

Fast 28 Kilometer sind wir an diesem Tag gelaufen. Lieber Frank, es war mir eine echte Freude! 

 

Eigentlich soll es heute ja direkt weiter gehen zur Küste, aber Zita hat am Montag Morgen noch eine bessere Idee: es geht nochmal in die Altstadt. Diesmal vorbei am Sitz des Präsidenten zur Universität und der Johanneskirche. 

Die Lehranstalt gehört zu den ältesten in ganz Europa und wurde 1578 erstmals als Universität bezeichnet (vorher hieß es Jesuitenkolleg). Dass Zita hier selber studiert hat, versteht sich bei ihrem erstaunlichen Wissen ja fast schon von selbst. Leider dürfen wir die Gebäude wegen der Corona-Pandemie nicht betreten, aber ein kurzer Besuch der angrenzenden Johanneskirche ist erlaubt.

Ich möchte nicht dramatisieren, aber schaut Euch bei einem Besuch auf jeden Fall den Chorbereich in dieser Kirche genauer an. Ein echtes Meisterwerk!