Die Vulkaninsel Fogo

Die Ankunft - Gefeiert wie ein Präsident

Die Insel Fogo hat einen Superstar, der alles überstrahlt. Pico do Fogo heißt er und bereits auf dem sehr kurzen Flug werden die Kameras gezückt um verwackelte Bilder aus der Maschine zu schießen - mir geht es nicht anders.

Dass sich die Kapverden im Wahlkampf befinden, durften wir bereits auf den anderen Inseln erleben, doch Fogo toppt alles.

Wir kommen auf dem winzigen Flughafen an, der einem Tollhaus gleicht, denn mit uns kommt auch MPD-Spitzenkandidat Ulisses Correia da Silva an und ihn erwarten viele Anhänger mit den markanten T.Shirts. So muß man sich als Popstar fühlen.

Nebenbei bemerkt, gewinnt der Bürgermeister von Praia die Wahl und wird der neue Ministerpräsident werden.

Nachdem wir dem Chaos entflohen sind, geht es durch Sao Filipe und dann einmal über die Insel Richtung Pico. Viel wächst unterwegs nicht. Es ist eher Steppe, die das Landschaftsbild prägt.

Nach knapp 90 Minuten Fahrt ist der Vulkan erreicht.

 

 

 

Cha das Caldeiras

Als der Eingang zum Vulkangebiet erreicht ist, gibt es einen ausgiebigen Fotostop. Alle werfen sich in Pose um sich mit dem Giganten fotografieren zu lassen.

Dann geht es noch knapp 30 Minuten weiter durch die Lavafelder. Hier zeigte im November 2014 die Natur beim Vulkanausbruch, wer wirklich das Sagen hat (es ist damals nicht der grosse Vulkan ausgebrochen).

Besonders beeindruckend sind die Dächer der ehemaligen Häuser inmitten der erkalteten Lava. ein krasser Anblick!

Wir stärken uns erstmal in der einfachen Unterkunft, ehe es zu David geht. Weinverkostung steht auf dem Programm. Es ist interessant zu hören, was er alles zu erzählen hat über die Geschichte des Weins und das Leben vor Ort.

Zur Qualität des Weines kann ich als Laie nicht viel sagen, aber den anderen hat er geschmeckt.

Dann geht es wieder zurück zur Unterkunft, immer den Vulkan im Blick, der sich langsam in Schatten taucht.

Morgen ist er fällig! :-)

 

 

 

Gipfelsturm auf den Pico do Fogo

Um 6 Uhr geht es los - heute ist Gipfeltag.

Von der kurzen Nacht bleiben besonders der fantastische Sternenhimmel und kläffende Hunde in Erinnerung.

Aber jetzt ist der Blick nach vorne gerichtet.

Heute haben wir Verstärkung durch Cecilio, der unsere Gruppe führen wird. Claudia bildet die Nachhut und wer nicht mehr kann, wird mit Claudia umkehren - das sind die Regeln.

Wir laufen gemütlich los und Cecilio bleibt immer wieder stehen um uns die Pflanzen am Wegesrand zu erklären. So erreichen wir um 7 Uhr den Berg und die Stirnlampen können endgültig weggesteckt werden.

Wir sind nicht alleine unterwegs, insgesamt werden heute sechs Gruppen gen Gipfel ziehen.

Zunächst geht es nun über Aschefelder voran, bis die Felsflanke an der Nordseite erreicht ist.

In den Pausen bietet sich immer wieder der Blick zurück, der atemberaubend ist, denn über dem Meer liegt ein Wolkenteppich.

Nun wird es steiniger und es gibt immer wieder Stufen und manchmal müssen auch die Hände zu Hilfe genommen werden.

Insgesamt ist mir das Tempo etwas langsam, aber ich habe ja auch keine Ahnung, was noch kommen wird.

So kommt das Gipfelplateau stetig näher und dann ist es noch eine Rinne, die überwunden werden muss. Dann ist es geschafft!

Um 10.45h stehen wir auf 2776 Metern. Vor uns geht es steil bergab in den Kraterrand. Viele Sitzgelegenheiten gibt es hier oben nicht, aber jeder findet sein Plätzchen. Berg heil!

Ein Irrsinn, wenn man darüber nachdenkt, dass wir gerade auf der zweithöchsten Erhebung im Nordatlantik stehen und der Teide ist knapp 1000 Kilometer entfernt.

Dann geht es wieder runter und das erste Stück ist etwas heikel. Stürzen möchte hier keiner und es geht auch alles gut.

Dann ist der Aschebereich erreicht und es geht 1000 Meter im losen Geröll herunter. Das geht schnell und die Skifahrer zeigen mir, wie man richtig schnell bergab kommt. Da habe ich keine Chance dranzubleiben. Dafür habe ich unten dann gefühlte 100 Steine im linken Schuh.

Es hat so gewaltig gestaubt, dass sich mein schwarzer Rücksack in ein graues Paket verwandelt. Nur gut, dass die Kamera in einer Plastiktüte eingepackt war!

Der Rest ist ein Triumphmarsch zurück zur Unterkunft. 

 

 

 

In Sao Filipe - der malerische Hauptort

Noch etwas eingestaubt von der Vulkanbesteigung fahren wir zurück in den Hauptort.

Der Reiseführer beschreibt Sao Filipe als pittresk und eine der schönsten Städte auf den Kapverden.

Wir machen auf eigene Faust noch eine Tour durch die Altstadt und mir gelingt so manches schöne Fotomotiv.