Uganda - Kibale Forest NP

Hoch über allem

Die Weiterfahrt zum Kibale Forest Nationalpark ist lang. Rund 350km. Gleich zu Beginn sehen wir noch kleine Äffchen. So folgen wir immer der Hauptstrasse, mit Dörfern und Anbauflächen im stetigen Wechsel. So kommen wir langsam dem Ruwenzori-Gebirge näher, dem dritthöchsten Gebirge Afrikas. Nun werden auch die Teeplantagen immer häufiger.
Als wir so langsam ankommen und die Strassenverhältnisse langsam schlechter werden, kommt uns von vorne eine Polizeieskorte entgegen. Vermutlich war der Präsident des Landes unterwegs. Große Begeisterung lösen nun die Anubis-Paviane aus, die sich auf der Strasse tummeln. Nach einem Halt in Fort Portal (Vorsicht beim Briefmarkenkauf!) wird die Strasse irgendwann zu einem schmalen Feldweg und endet dann irgendwann an einem Tor: Isunga Lodge.
Die Lodge liegt nicht nur gefühlt am Ende der Welt, sondern auch hoch über dem Tal mit Blick aufs Ruwenzori-Massiv. Welch exponierte Lage für eine Lodge!

 

 

 

Bei den Schimpansen

Der nächste Tag gehört den Schimpansen. Um 8h findet im Kibale Forest NP das kurze Briefing statt. Die rund 60 heutigen Tagesgäste werden in 6er-Gruppen aufgeteilt und wir folgen Guide Alex in den Wald. Er ist bewaffnet um uns im Notfall vor den aggressiven Waldelefanten beschützen zu können. Die erste Stunden laufen wir recht wahllos durch den Wald und bekommen keinen der rund 1450 Schimpansen zu sehen. Ich beginne schon etwas zu zweifeln, ob das noch was wird oder wir zu den 10% gehören werden, die keine Schimpansen finden.
Doch dann geht alles ganz schnell. Über Funk bekommt Alex einen Tipp und wir beschleunigen deutlich unseren Schritt. Nun sind laute Rufe aus dem Baumwipfeln zu vernehmen (siehe Video). Gebannt lauschen wir dem Schauspiel.
Plötzlich läuft zehn Meter hinter uns ein Männchen durch den Wald. Ziemlich schnell und durch den Blätterwald leider nicht gut zu fotografieren.
Knapp 10 Meter über uns turnt ein Schimpanse auf einem Ast und frisst genüßlich Blätter. Damit hat die Begegnung mit unseren Verwandten also doch geklappt. Und es soll noch viel besser kommen!
Ein Männchen läuft plötzlich durchs Unterholz und bleibt dann stehen, legt sich auf den Rücken und bestaunt die umstehenden Menschen. Fast ohne störende Blätter im Weg macht das Fotografieren gleich doppelt Spaß und zum Abschluß unserer Tour finden wir noch einen zweiten Schimpansen, der sich am Boden ausruht.
Urlaubsherz, was willst Du mehr!

 

 

 

Unterwegs in Bigodi

Raus aus dem Wald wird es sehr heiß und alle suchen den Schatten. Wir fahren ein kurzes Stück zu Tinka's Homestay und lernen das Essen Ugandas kennen. Im offenen Rundhaus sitzen alle an einem großen Tisch und bedienen sich aus den Töpfen. Ob Matoke, Luwombo, Mangold oder Rindfleisch. Alles ist sehr frisch und lecker, denn Kühlschränke gibt es hier nicht.
Der Besitzer erzählt uns von seiner Jugend, Blutfreundschaften und dass vor der Gründung des Nationalparks viele Gebiete noch Savannenlandschaft waren, in denen Löwen und Antilopen lebten.
Mit Guide Robert und in Gummistiefeln machen wir nun noch eine Exkursion den Magombe Swamp. Einige Mal müssen wir durch den Matsch, doch sehen dafür viele bunte Schmetterlinge, Mantelaffen, Red Gibbons und zahlreiche Wasservögel. Ein schönes Erlebnis und gleichzeitig die Unterstützung der lokalen Bevölkerung.

 

 

 

Die Bunyuruguru-Kraterseen

Bevor wir die Region verlassen, machen wir noch einen ForestWalk in der Region. Die vulkanische Erde ist so fruchtbar, dass hier alles zu wachsen scheint. Welch eine Vielfalt.
Wir sind hier alleine unterwegs, dafür wird es im Verlauf der Wanderung auch sehr matschig. Hier wären Gummistiefel hilfreich gewesen. Macht aber nichts, denn wir bekommen dafür den blauen Riesenturako zu sehen und viele Affen, von denen uns einige Mantelaffen sogar in Stück bergab zum großen Kratersee begleiten.