Budapest - im März 2014

Auf meinem Kurztrip durch Ungarn bleiben mir nun noch lächerliche 2,5 Tage für die Hauptstadt und Donau-Metropole Budapest. Da kann und muss ich mich natürlich auf das Wesentliche beschränken und einige Highlights heraussuchen und kann nicht wirklich ins Detail gehen.
Neben den TopTen-Highlights wie Parlament und St.-Stephans-Basilika war ich besonders gespannt auf die berühmten Brücken. Können Sie mit den Brücken anderer europäischer Metropolen mithalten? Sie können!
Wenn ich mich für einen Favoriten entscheiden müsste, würde ich die 1849 fertiggestellte Kettenbrücke wählen. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk mit gewaltigen Brückentürmen.

 

Gellertberg

Der 140m hohe Berg am Westufer der Donau ist das erste Ziel am Sonntag. Benannt ist der Berg nach Bischof Gellert, der hier 1046 als Mätyrer getötet wurde. Am Fusse des Berges lieg das berühmte Gellert-Bad, das wohl prächtigste Bad der Stadt. Genau richtig um den marathonmüden Muskeln etwas Gutes zu tun. Besonders die Thermalbecken mit bis zu 40°C warmen Wasser haben es uns angetan. Einmal komplett durchgebraten, geht es zur Stärkung in ein traditionelles Cafehaus und anschliessend zum Freiheitsdenkmal auf den Gipfel. Leider ist die Sicht um einsetzenden Regen nicht ganz der sportlichen Leistung angemessen, aber man kann nicht alles haben. Auch den weiteren bekannten Sehenswürdigkeiten (Gellert-Denkmal, Felsenkapelle und Kaiserin-Elisabeth-Denkmal) statte ich einen kurzen Besuch ab.

 

Burgviertel & Nord-Buda

Heute starte ich beim Batthyany-Platz, benannt nach dem Ministerpräsidenten während des Aufstands 1848/49. Die st.-Anna-Kirche lasse ich links liegen und ersteige den Weg hinauf zur Matthiaskirche und zur neoromanischen Fischerbastei. Hier oben ist der Blick auf Donau und Pest grandios und um 8h habe ich das ganze Areal mit dem Stephans-Reiterdenkmal fast mich mich alleine. Die normalen Touristen schlafen wohl noch. Weiter geht es zum gewaltigen Königspalast und auf der riesigen Fläche mit Nationalgalerie und Historischem Museum verlaufe ich mich fast. Auf meinem Weg zurück zur Donau komme ich noch beim ungarischen Staatspräsidenten vorbei. Naja, zumindest an seinem Wohnsitz (Palais Sandor), gefragt ob er zuhause ist und für mich Zeit hat, habe ich allerdings nicht. :-) Denn es geht ja noch vieles zu entdecken!

 

 

 

Pester Donauufer & Zentrum

Über die elegante Elisabethbrücke laufe ich auf die andere Donauseite und halte mich zuerst noch südlich zur alten Markthalle. Hier wird fast alles angeboten und ich fühle mich zurückerinnert an die Märkte in Peru. Der Bummel geht weiter durch die vaci utca, wobei die frischen Temperaturen nicht wirklich zum langsamen Schlendern und Shoppen einladen. Dafür habe ich sowieso keine Zeit, denn neben den beiden Highlights Parlament und St.-Stephans-Basilika geht es nun gemeinsam mit György zur Oper und zum sehr beindruckenden Heldenplatz am Varosliget. Der 1896 eröffnete Platz besticht zum einem durch seine schiere Grösse, aber zum anderen auch durch seine imposanten Momumente. Das 36m hohe Milleniumsdenkmal scheint bis in den Himmel zu reichen und die Kolonnadenreihen im Hintergrund lassen jeden Besucher an der ungarischen Geschichte teil haben.

 

Sankt-Stephans-Basilika

Das Gotteshaus wurde zwischen 1851 und 1906 mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes erbaut. Ohne Frage eines der Highlights der Stadt und die Türme sind auch fast von ganz Budapest aus zu sehen. Während ich im Inneren die Stimmung auf mich wirken lasse, blicke ich

immer wieder staunend nach oben auf die wunderschöne Kuppel und die Mosaiken. Ich durfte ja schon einige Kirchen besichtigen und die St.-Stephans-Basilika muss sich nicht verstecken. Hier haben die Architekten Joszef Hild, Miklos Ybl und Joszef Kauser eine fantastische

Arbeit geleistet. Die heilige rechte Hand vom Namensgeber wird übrigens in einer kleinen Kapelle hinter dem Hauptaltar aufbewahrt und konnte von mir auch fotografisch festgehalten werden.

 

 

 

Ungarisches Parlament

Vom Pester Donauufer hat man wohl den besten Blick auf das 1902 fertig gestellte Parlamentsgebäude. Mein erster Gedanke ist: was für ein Prachtgebäude hat Imre Steindl da entworfen. Auch wenn ich es nicht gelesen hätte, hätte ich sofort geglaubt, dass es damals das schönste neugotische Gebäude war. Besonders die spitzen Türme und die gewaltige Kuppel gefallen mir gut. Die deutsche Führung durch das Gebäude zeigt uns die vielen Holzfiguren, den Sizungssaal und den berühmten Kuppelsaal. Hier werden alle 16 Säulen von einem grossen Herrscher der ungarischen Geschichte geschmückt. Allen voran Fürst Arpad und Istvan, der im Jahr 1000 zum ersten König gekrönt wurde.

 

 

 

Ausflug in die Umgebung

Am letzten Tag geht es in das nördliche Umland. Netterweise kommt György mit dem Auto und wir machen uns auf Richtung Norden. Unser erster Halt gilt der Kleinstadt Szentendre. Der Künstlerort mit seinen schönen Häusern, kopfsteingepflasterten Gassen und orthodoxen Kirchen lädt zum Verweilen und Entdecken ein. Gar nicht so einfach alle Kirchen in den verwinkelten Gassen zu finden.
Weiter geht es nach Visegrad. Die spektakulären Ruinen aus dem 13.Jahrhundert machen die Burg zu einem beliebten und weit sichtbaren Ausfugsziel. Wie ein Vogelnest scheint die Burg damals über der Stadt und dem Wald erbaut worden zu sein.
Unser letztes Ziel für diesen Tag ist Esztergom. Hier liess sich Stephan der Erste taufen. Der beeindruckende Dom stammt aus dem 19.Jahrhundert und ist ein guter Tagesabschluss. In der Ferne können wir bereits die Slowakei sehen und lassen bei einem ausgiebigem Mittagessen den schönen Tag Revue passieren.

 

 

 

Persönliches Fazit

Erstaunlich, was man in 5 Tagen alles sehen und erleben kann. Da bin ich selber verblüfft! Was bleibt hängen von so einem Trip, ausser Marathon-Medaille und Finisher-Shirt? Neben den herzlichen Begegnungen sind dies insbesondere die beeindruckende Architektur und die sehr angenehme Zeit.

Mein besonderer Dank gilt Orsi und György, die viel Zeit und Mühe investiert haben um mir ihr Heimatland näher zu bringen! Ich komme jederzeit gerne wieder. Und die Margareteninsel fehlt ja auch noch auf meiner Liste! :-)

 

 

 

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