Bryce Canyon Nationalpark

Wie schläft es sich im Tipi?

Um 18 Uhr haben wir unseren Zeltplatz am Bryce NP erreicht. Es ist weitläufig und scheint gut organisiert, mit Radwegen, Restaurants und Tannenwäldern.

Unserer Gruppe sind auch zwei große Tipis zugeteilt und so nehmen wir zu fünft das Angebot in Tipi2 an.

Es sieht von innen sehr geräumig und gemütlich aus, aber in der Nacht wird sich  das noch deutlich ändern, denn wir liegen hier auf knapp 2500m Höhe.

Bereits zum Abendessen rücken wir im Tipi zu elft eng zusammen, denn es ist empfindlich kalt. Im Laufe des Abend setzt sogar noch Schneefall ein. Etwas neidisch schaue ich auf die bessere Ausrüstung der anderen. Daunenjacken wäre doch eine gute Wahl gewesen.

Die Nacht wird zur echten Probe. Es ist enorm kalt und als ich nachts mal vors Zelt muss, ist der Ausgang ZUGEFROREN. Verdammter Mist. Ich will die anderen ja nicht wecken, aber das geht jetzt doch zu weit. Mit etwas Schultereinsatz ist es doch möglich ins Freie zu treten. Neben der klirrenden Kälte begrüßt mich ein toller Sternenhimmel.

Das versöhnt doch etwas!

Für die zweite Nacht schlage ich den Mitschläfern mit ihren dicken Daunenschlafsäcken und Fleecedecken das Spiel "Schlafsackroulette" vor. Komischerweise will keiner mitspielen. :-)

 

 

 

Wann kommt die Sonne???

Selten passte der Song von Rammstein so gut. Zum Sonnenaufgang wollen wir am Sunrise Point sein, aber zunächst mal sind die Auto zugefroren. Teilweise lassen sich die Türen gar nicht öffnen.

Aber dann geht es doch los und gegen 7 Uhr stehen wir auf der Rim.

Das Wahrzeichen des Nationalparks sind die zahllosen Zahnsteinhälse (Hoodoos). In 60 Millionen Jahren haben die Erosion, als Seen und Flüsse mit ihrer Ablagerung begonnen, diese Wunderwelt geschaffen. Den Namen hat der Park nach Ebenezer Beryce, der 1875 als schottischer Emigrant hierhin kam.

Trotz Handschuhen habe ich arge Probleme mit der Kälte. Meinen Füsse sind Eisklumpen und ich laufe einige Schritte um die Blutzirkulation anzukurbeln.

Sobald die Sonne aufgeht, steht die Kamera nicht mehr still. Mehr als 100 Leute sind schon unterwegs.

Nach der Fotosession, bei der ich die gesamte Rim von Sun Rise Point bis Sun Set Point ablaufen, gibt es Frühstück auf die Hand.

 

 

 

Bei der Queen und auf Schatzsuche

Nach dem Frühstück beginnt die lange Tageswanderung. Von oben sieht der Trail doch etwas einfacher aus als es werden wird.

Wir starten am Sunrise Point und laufen hinab. Der Garten der Königin nennt sich dieser Bereich und es wird lange dauern, bis ich die Königin zur Audienz endlich finde. Von unten sehen die Hoodoos noch beeindruckender aus als oben und dank der Schautafel kann ich Königin in der Gruppe ihrer Gefolgschaft sogar erkennen und fotografieren.

Als zusätzlicher Ansporn wurden im Park noch einige Münzen versteckt, die man finden kann. Dann gehen wir mal auf Schatzsuche!

Der Peekaboo Loop Trail führt uns weiter nach Osten. Hier kommen uns sogar einige Reiter entgegen, die sich lieber tragen lassen.

Am Abzweig zum Bryce Point machen wir Mittagspause, die ich nutze die Zeit um mit Gerd und Annika noch etwas den Bryce Trail hochzulaufen. Der Weg wird durch den Einsatz von Planierraupen sehr matschig, aber die Aussicht auf die dahinter liegenden weißen Berge ist oben einfach überragend.

Über den Navajo Loop Trail geht es zurück Richtung Rim. Nun zieht es sich doch gewaltig, schließlich sind wir schon länger unterwegs. Die versteckten Münzen konnten alle gefunden werden und wir sind gespannt, was die Belohnung im Visitor Center sein wird.

Ein letzter Abzweig führt zum Weg Wallstreet, der wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist, aber zumindest bis zur Sperrung kann man sich den Weg ja noch als Extrarunde ansehen. :-)

Der letzte Anstieg hoch zum Sunset Point ist nochmal steil, aber eine schöne Konditionseinheit.

An der Lodge gibt es im Cafe Walhalla eine leckere Schokolade nach einem tollen Wandertag!

 

 

 

I walked the Hoodoos!

Natürlich gibt es hier noch mehr zu sehen und so zeigt uns Guide David noch drei schöne ViewPoints, die das Tal nochmal aus ganz anderer Perspektive zeigen.

Besonders toll ist die Aussicht von der "Natural Bridge". Wahnsinn, wozu die Natur fähig ist. Der schöne Bogen ist ja schon mal ein Vorgeschmack auf den Arches National Park, unser nächstes Ziel.

Vorher gibt es aber noch für die gefundenen Münzen die Auszeichnung "I walked the hoodoos" und so geht es als Junior Ranger zurück zum Zeltplatz Ruby's Inn.

Die Plakette wird einen Ehrenplatz bekommen.