Braveheart Battle (Münnerstadt, 09.03.2013)

Der Braveheart Battle ist Deutschlands härtester Geländelauf. Auf 26km Länge darf man sich an allem austoben, was man sich vorstellen kann. Rennen, Schwimmen, Tauchen, Klettern, Krabbeln, Springen, Rutschen und Robben.

Knapp 50 Hindernisse gilt es dabei insgesamt zu überwinden. Und damit es so richtig lustig wird, übernachte ich vorher im Massenlager in der Turnhalle.

Münnerstadt in Bayern ist der Austragungsort dieses Extremrennens. Mit 8°C ist es ziemlich frisch, so dass ich mich für eine 3/4-Hose, Mütze und ein langärmliges Shirt als Kleidung entscheide. Es sollte sich als eine gute Wahl erweisen!

Um 11.15h geht es los. Ich stehe im zweiten Block und bin doch etwas aufgeregt. Nachdem ich vor einer Woche ein 47km-Tagespensum gemacht habe, waren meine Beine bis gestern doch ziemlich schwer. Ob das gut geht?

Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr und ich fliege mit der Meute los. Nach zwei kleineren Hindernissen geht es einen steilen Abhang runter und dann Richtung Lauer. Der kleine Fluss muss heute 12 Mal durchquert werden und das bei 3°C kalten Wasser. Auf den ersten 2,5km ist man viermal durch den Fluss und so ausgekühlt, dass einem erstmal alles egal ist. Nur weiter und schnell wieder trocken werden.

Es folgen Schlammberge, 45° steile Abhänge und Krabbelhindernisse über Steine. Hier kommen definitiv nur die Härtesten durch!

Die grösste Überwindung kostet mich "The Dive". Man steigt in einen Behälter mit braunem Brackwasser und muss unter einer Metallwand durchtauchen. OHNE Sicht! Einfach nur krank und eklig. Aber gut, nützt ja nichts.

Aber KM15 brechen viele Leute ein. Ich bin quasi ununterbrochen am Überholen, was natürlich Spass macht und zusätzlichanspornt. Beim Hindernis "Wendel-Power" muss man 30m lang unter einem elektischen Zaun durchkrabbeln. Das mache ich wohl nicht genau genug und bekomme prompt einen elektrischen Stromstoss in den Rücken. Schönen Dank auch!

So langsam geht es nun Richtung Ziel, allerdings muss man sich erst nochmal durch ein 500m langes Gestrüpp kämpfen, bevor man halbtot das Ziel erreicht.

3:14h habe ich für den Spass benötigt und lande auf Platz 176, knapp hinter der drittschnellsten Frau. Bei fast 3500 Angemeldeten, gehöre ich also zu den schnellsten 5 Prozent im Feld. Sehr geil!

Im Ziel bleibt Zeit zum Wundenlecken: keine Erkältung und keine ernsthaften Verletzungen. Ok, das linke Knie ist ein grosses Hämatom und hat ordentlich was abbekommen, aber ansonsten geht es mir erstaunlich gut!

Fazit: der Braveheart Battle ist nur was für Geübte, die sich mal ordentlich verausgaben wollen und gut mit Schmerzen umgehen können.

Laut den Rettungssanitäter gab es etliche Knochenbrüche, was mich nicht wirklich wundert. Nicht umsonst gilt der Lauf als einer der härtesten in Europa.

 

AM NÄCHSTEN TAG GING ES WEITER MIT DEM EBBERG BRUTAL. ZUM BERICHT.