Die Hitzeschlacht von Düsseldorf

 

... habe ich leider gegen meinen Körper verloren.
Mit vielen guten Wünschen ging ich gestern in Düsseldorf auf die Marathonstrecke.

Der Anfang war auch noch vielversprechend. Mit konstanten 5:15 min lief ich die ersten
15 km und war bei Halbmarathon mit 1:51h auf einem grossartigen 3:45h-Kurs, was meine Bestzeit pulverisiert hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon grössere Stiche in den Oberschenkeln.
Bei km32 wurde eine Massage angeboten, die ich leichtfertig ausschlug. Inzwischen lag ich knapp über der 4h-Grenze.
Bei km37 machte das rechte Bein erstmal ganz dicht, doch nach 2 Minuten Dehnen, konnte ich zumindest weitergehen.
Und dann kam bei km39 der absolute Höhepunkt: Beide Beine krampften beide komplett gleichzeitig, so dass ich mich überhaupt nicht mehr bewegen konnte.
Zwei Polizisten waren so nett und haben mich zum Strassenrand begleiten und versucht die Krämpfe zu beseitigen. Nach ca. 4 Minuten war es zwar nicht wirklich besser, aber ich habe ihnen erklärt, dass es schon irgendwie weitergehen wird.
Nun taucht plötzlich eine Frau vom Roten Kreuz auf und ordert ungefragt per Funk eine Bahre.
Den Abtransport konnte ich gerade nochmal so abwenden, auch wenn die letzten 3km eine einzige Qual waren.
Schliesslich bin ich in 4:28h durchs Ziel gelaufen. Mein lieber Schwan.
Warum das Rennen so enden musste, ist mir noch nicht ganz klar, aber die Hitze hat sicherlich ihren Teil dazu beigetragen. Dass alle deutschen Topfrauen ausgestiegen sind oder die Olympianorm weit verfehlt haben, zeigt wie schwierig die verhältnisse waren, ist aber nur ein schwacher Trost.
Eine erste medizinische Analyse im Zielbereich ergab, dass ich wohl in zwei Wochen wieder schmerzfrei sein könnte.
Ein Silberstreif am Horizint, denn momentan geht gar nichts: Sitzen, Stehen, Liegen, alles tut weh.
Besonders lustig: Treppensteigen. Herunter kann ich nur rückwärts gehen.