Bericht Rennbahncrosslauf 2008

Auf der Rennbahn ging es rund


Am 23.11.08 fand in Mülheim/Ruhr der 6.Mülheimer Rennbahn-Crosslauf statt.
Bei winterlichen 2°C wurde es ein Rennen, wie man sich Cross vorstellt, ungemütlich und hart.

Eine Runde auf der Rennbahn bedeutet 2000m unebene Wiese mit jeder Menge kleinen Löcher. In den ersten Runden läuft man aussen um die Haupttribüne und lediglich in der letzten Runde ca. 150m durch gewässerten Sand mit drei Strohballen als Extra-Hindernis.
Durch die Unebenheit der Strecke braucht der Körper länger um sich abzufangen und so gibt es eine spätere Abdrückphase und die hintere Oberschenkelmuskulatur wird stärker beansprucht als beim normalen Laufen.
Da ich es seit meinem Finish beim Jungfrau-Marathon in der Schweiz beim Lauftraining eher ruhig angehe und verstärkt Krafttraining mache, waren meine Erwartungen gering. Unter 40 Minuten wollte ich die 8,3km dann aber doch hinter mich bringen.
Nachdem ich beim 4,1km-Jedermannlauf noch meine Vereinskameradin Anke unterstützt hatte, ging es nach kurzer Aufwärmphase zum Start.

Wegen der niedrigen Temperaturen entschied ich mich dafür mit Mütze, dünnen Handschuhen, langen Tights und langem Lauf-Shirt zu starten.
Schnell nach dem Start hatten sich einzelne Gruppen gefunden und jeder versuchte eine passende Position zu finden. Gerade auf der Gegengerade war es doch recht windig, so dass jeder den Windschatten suchte. Ein Überholen ist recht unangenehm, denn jeder weiter aussen man auf der Rennbahn läuft, desto holpriger wird der Rasen.
Beim ersten Durchlauf führte ich eine Fünfergruppe an und merkte doch schon die ungewohnte Belastung.
In der zweiten Runde konnte ich mein Tempo halten und meine Position verteidigen. Lediglich ein Verfolger war noch an mir dran. Zur Halbzeit sah es also gar nicht mal so schlecht aus. Zwei Überholversuche meines Kontrahentens konnte ich erfolgreich abwehren.
Mitte der dritten Runde wurde ich dann doch überholt und hatte zwischenzeitlich 5m Rückstand.
Als es zum letzten Mal über den Feldweg ging (km 6,3), war ich wieder dran. Ein Streckenposten rief ihm "Das kannst Du vergessen, Dieter" zu.
100m später ging ich vorbei und in dem Moment sagte er "Scheisse". Ich versuchte das Tempo leicht zu beschleunigen und mich nicht umzudrehen.
Ich hörte ihn hinter mir japsen. Vor mir war eine grosse Lücke von ca. 30m, so dass ich zwar einige überrunden konnten, aber kein "Heransaugen" möglich war.

Als ich für die letzten 150m in den durchnässten Sand musste, war ich mir sicher, den persönlichen Zweikampf gewonnen zu haben. Im Ziel hatte ich sogar 17 Sekunden Vorsprung!
Da es vor mir keinen Einbruch gab, hatte ich 15m Rückstand auf meinen Vordermann als es durchs Ziel ging. Nicht erwartete 36:56h für harte 8,3km ohne Spikes standen zu Buche. Damit bin ich sehr guter 50. geworden. Ein rundum gelungener Jahresausklang. Im nächsten Jahr geht es dann mit dem Egmont Halbmarathon an der holländischen Nordseeküste weiter.