StrongManRun 2009 - ein Erlebnisbericht

Hinweis: Fotos findet Ihr unten auf der Seite

Der 29.März 09 geht langsam zuende. Mir tut alles weh, ich habe ein Dauerlächeln auf dem Gesicht und versuche den langen Tag mit all seinen Facetten Revue passieren zu lassen.
Fishermans Friend hatte erneut nach Weeze geladen, um den härtesten Hindernislauf Deutschlands auszutragen.

Knapp 8000 Mutige aus der Bundesrepublik und dem näheren Ausland folgten dem Ruf und stellten sich der 9km-Strecke mit 17 Hindernissen, die zweimal durchlaufen werden musste. Neben dem Üblichen (Klettern, Robben und Springen, jede Menge Matsch und Dreck) gab es diesmal ein überdimensionales Spinnennetz, Bifröst (eine unter Wasser gesetzte 8m hohe Rutsche) und zwei Schwimmpassage im eiskalten Wasser. Wegen der Schwimmabschnitte entschied ich mich für Radlerhose und Tank-Top, je weniger Kleidung desto besser.
Trotz des befürchteten Rückstaus vor den Parkplätzen traf ich pünktlich ein und es blieb auch noch Zeit für ein Gruppenfoto. Die Pappschilder, die Ihr auf den Fotos seht, sind übrigens von mir :-)
Zwanzig Minuten vor dem Startschuss ging ich dick mit Melkfett beschmiert zum Start. Die restlichen Minuten vergingen wie im Flug und als Countdown begannen alle Läufer in der letzten Minuten zu hüpfen. Jedem Zuschauer verschlug die vibrierende Masse auf den Leinwänden den Atem.
Da Fisherman unter allen Startern mit Stirnband Wildcards für 2010 verlost, machte ich ebenfalls bei der Aktion mit. So lief ich mit der Masse Richtung erstes Hindernis. Es setzte heftiger Regen ein und an engeren Stellen kam es immer wieder zu unschönen Staus, so dass es schwierig war, seinen eigenen Rhythmus zu finden.
Schliesslich wurde die Situation und das Wetter besser und die ersten Kletterpassagen waren schnell genommen. Lediglich beim Spinnennetz und dem Robben über nackten Beton hatte ich etwas Probleme. Das eiskalte Wasser machte mich zeitweilig gefühllos und führte zu einer ganz neuen Lauferfahrung.
Bei Halbzeit (km9) lag ich mit 1:15h im passablen Zeitrahmen. Trotz der leider starken Knieschmerzen konnte nun das Ziel nur noch sein, die Endzeit von 2:30h zu unterbieten.
So versuchte ich nochmal alle Kräfte zu mobilisieren und meistete sogar das Spinnennetz überraschend gut.
Da es beim Bifröst (der hohen Rutsche) in der ersten Runde zu einigen Knochenbrüchen gekommen war, wurde das Hindernis etwas entschärft und ich machte Platz um Platz gut.
Dann kam ich wieder zum Kniebeuger: alle Läufer mussten 10 Meter unter einer Absperrung durchrobben, die am Ende nur noch vierzig Zentimeter hoch war. Der rauhe Beton forderte seinen Tribut an Händen und Knieen. Als ich noch etwa 50cm vom Ende entfernt war, sprang ein offizieller Fotograf über die Absperrung und knipste mein Gesicht aus 20cm Entfernung. Ich bin echt gespannt, ob ich den Schnappschuss in den nächsten Tagen im Netz finde :-).
Die restlichen Hindernisse waren hart, das Wasserwieder sehr kalt und meine Beine sehr müde. Glücklicherweise überstand ich die letzten Heuballen mit leichten Krämpfen und so ging es unaufhaltsam Richtung Ziel.
Als ich auf die 150m lange und 50m breite Zielgerade einbog, standen die Zuschauer in Dreier-Reihen an den Absperrungen. Ich riss schon die Arme nach oben und überholte nochmal zwanzig Kontrahenten, als ich Ausbilder Schmidt, den Comedian, der wieder für Stimmung sorgte, am Rand moderieren sah. Ich lief einen kleinen Bogen, wir schlugen uns ab und ich flog unter 2:25h ins Ziel.  
Da die Kameraleute voll auf den Ausbilder und mich "draufhielten", gehe ich stark davon aus, dass das auch in den Fernsehsendungen gezeigt wird :-).
Überglücklich und völlig verdreckt bekam ich meine Finishermedaille von einer hübschen Blondine mit strahlendem Lächeln umgehängt. wegen meines Outfits musste ich leider von einer Umarmung absehen!
Natürlich geht so ein hartes Rennen nicht spurlos an einem vorbei. Ich habe am linken Schienbein eine ziemliche Schramme, die linke Hüfte ist etwas lädiert, aber ansonsten bin ich quasi unverletzt und echt dankbar ohne Unterkühlung aus der Nummer herausgekommen zu sein.
Vielen Dank an Ronny, der mich unterstützte und die Fotos geschossen hat!

 

Nachtrag von der offiziellen Veranstalterhomepage:

Das offizielle Ergebnis lautet 2:24:18h und Platz 875.

Damit habe ich mich um knapp 100 Plätze verbessert und alle Erwartungen übertroffen! 

Nebenbei war ich nur 54 Sekunden langsamer als der australische Schwimm-Olympiasieger Michael Klim.

 

 

Viele weitere Bilder findet Ihr HIER