Kölnpfad 2019

171 km um ganz Kölle rum

 

Passend zum heißen Wochenende stand mit dem KÖLNPFAD, ein echter Meilenstein auf dem Programm (Teil3 meiner Master-Challenge).

 

Und auch mein persönlich dritter Versuch bei dieser Veranstaltung, bei der ich 2016 und 2017 nach jeweils knapp 100km aufgehört hatte.

 

 

Aller guten Dinge sind ja schließlich auch Drei.

 

 

171 Kilometer misst der Rundwanderweg um Köln, für den normalerweise 11 Tage vorgesehen sind und den der Kölner Eifelverein rudimentär mit Wanderzeichen versorgt.

 

Damit ist es derzeit Deutschlands längstes Event seiner Art mit einem Zeitlimit von 48 Stunden.

 

Das Finden des Weges ist ausdrücklich Teil der Aufgabe und ein Verlaufen nichts Außergewöhnliches.

 

 

 

Das epische Rennen zusammengefasst:

 

KM 0:     57 Starter aus ganz Europa legen los.

 

KM11:    Der Promenadenweg in der Kölner Innenstadt ist wegen einer Hochwasserübung kurzfristig gesperrt. Die ersten Extra-Meter werden durch die Mülheimer Häuserblocks gemacht ohne Markierung – finde den kürzesten Weg!

 

KM25:    Die ersten Teilnehmer geben in der Mittagshitze in Merkenich auf.

 

KM35:    Auf dem langen Weg Richtung Westen bin ich völlig alleine unterwegs. Kein Schatten, keine Ablenkung.

 

KM40:   In Roggendorf verlaufe ich mich erstmals richtig und mache einen Extra-Kilometer. Als ich wieder auf der Strecke bin, habe ich nun wenigstens wieder Begleitung, die mich eingeholt hat.

 

KM57:   Rhein-Energie-Stadion. Die Füße fühlen sich nicht mehr gut an. Ein Schuhwechsel wird erst in knapp 7 Stunden möglich sein.

 

KM70:   Der Schlauch meines Trinkrucksacks reißt ab. 1 Liter Iso läuft in meinem Rucksack aus. Ab jetzt nutze ich kleine Pet-Flaschen zum Trinken.

 

KM80:   Jetzt ist es Nacht. Ich habe mit dem Kölner Klaus den idealen Kameraden gefunden. Er kennt den Weg und geleitet mich sicher durch die Nacht.

 

KM91:   3.45 Uhr. Schuhe und Socken gewechselt. Meine neuen Schuhe habe ich vorher erst einmal getragen (nicht empfehlenswert).  3 Minuten auf einer Liege ausgestreckt -> weiter  geht es.

 

KM104:  Es ist wieder hell. In Langel wird Klaus aussteigen und auch der Zweitplatzierte hat hier vor Stunden schon völlig entkräftet aufgegeben.

 

KM120: Jetzt geht es durch die „Todeszone“, wie der Veranstalter die offenen Felder Richtung Flughafen nennt. Über lange Zeit gibt keinerlei Schatten und jedes Jahr geben hier die meisten Starter auf.

 

              Ich habe Glück, denn es ist noch kein Mittag und erst 30 Grad warm. Ausserdem habe ich zwei holländische Veteranen eingeholt, die mich zusätzlich ziehen. Jetzt liege ich in den TopTen.

 

KM135: Der Königsforst muss auf der Bundesstrasse umlaufen werden (keine Genehmigung erhalten), d.h. kein Schatten, keine Sitzgelegenheit. Jetzt macht es auch mir nicht mehr besonders viel Spaß. Die Holländer sind inzwischen weit zurückgefallen.

 

KM150: Die schnellsten 50 Kilometer-Starter überholen mich. Das gibt mir die Sicherheit dem richtigen Weg zu folgen.

 

KM159: Die letzte Verpflegungsstelle. Meine Beine sind dicht (Überraschung). Ich brauche jetzt regelmässig Sitzpausen um die Oberschenkel zu entlasten.

 

KM171: Finish mit Einbruch der Dunkelheit! Alle Akkus sind leer. Es gibt nur noch Erleichterung. Platz7 in 37 Stunden und 58 Minuten.

 

 

 

Am nächsten Mittag gibt es die große Siegerehrung samt Pressetermin.

 

22 Starter haben tatsächlich durchgehalten und das Unmögliche geschafft. Einige waren dabei fast 48 Stunden unterwegs.

 

Jeder Finisher erhält als besondere Anmerkung ein „Dömchen“ (siehe Foto).

 

Mein bisher schönster Preis, vielleicht auch weil er der anstrengendste war.

 

Fazit: Super Verpflegung, tolle Organisation, mega-schwere Strecke