Konzertbericht FM Belfast (15.11.2010, Köln)

Seitdem ich die Band zufällig auf dem Hurricane Festival gesehen habe, bin ich grosser Fan ihrer elektronischen Tanzmusik.
Umso grösser war die Freude, dass sich das Quintett in Köln die Ehre geben wird.
Als ich gegen 20.45h das Gebäude 9 betrete, sind gerade mal 40 Leute anwesend. Die Vorfreude steigt minütlich, denn im Vorraum legt ein isländischer DJ Elektro auf. Das Publikum ist bunt gemischt, aber deutlich abseits des Mainstreams. Die meisten tragen Bart.
Kurz bevor die Vorband Periscope mit ihrem Auftritt beginnt, marschieren zwei FM-Mitglieder noch durchs Publikum. Berührungsängste hat hier keiner. Periscope spielen interessante, experementierfreudige Popmusik und wissen zu gefallen. Der gut 30minütige Auftritt ist ein guter Opener für den Abend.

Danach beginnen die Umbaumassnahmen und ich sichere mir einen Platz in der ersten Reihe. Da das isländische Quintett aus drei Sängern besteht, dauert aus auch nicht übermässig lange. Alle Mikroständer und das Schlagzeug werden detailverliebt mit bunten Martinslaternen behängt. Ausserdem herrscht striktes Rauchverbot.
Um 22.05h wird das Konzert mit "Underwear" eröffnet. Inzwischen sind wohl etwa 250 Leute anwesend. Sänger xxx spricht unerwartet
gut deutsch und fragt höflich nach, ob wir bereit sind zu tanzen. Und wie wir bereit sind.
Von nun an wird getanzt, gesungen und gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Die Band versteht es ganz geschickt alle Leute mitzureissen.
Die Songs sind toll gemacht und wenn man Lust hat, wird einfach mal ein bisschen improvisiert.

Mit der Zeit verwandelt sich die Energie in Wärme. Zuerst ziehen die vier männlichen Bandmitglieder die Schuhe aus, dannfolgen Hemden und schliesslich spielen alle nur noch in kurzen Hosen/Boxershorts. Da tut mir die Sängerin fast ein bisschenleid, die die Hitze tapfer erträgt.

Nach 70 Minuten endet das Konzert mit ihrem Überhit "Par Avion". Gemeinsam geht es in die Karibik und alle drehen komplett durch. Das Lied wird auf zehn Minuten ausgedehnt und jedes Bandmitglied bekommt einen Part, in dem es improvisieren darf. So kommt der Klassiker "Eins zwei Polizei" aus den 90er-Jahren auch noch zum Einsatz.
So geht ein fantastisches Konzert im kleinen Rahmen zuende. Mein T-Shirt ist komplett durchgeschwitzt. Alle sind erschöpft und total euphorisch. Die Band ist der absolute Hammer. Jederzeit wieder!!!

Leider war der Sound für meine Kamera zu laut, so dass ich nur zwei externe Videos eingestellt habe. Stimmung pur :-)