Venezuela 2015

Im Orinoco-Delta

Gegen Mittag kommen wir in San Jose de Buja an und die kleine Anlegestelle empfängt uns erstmal mit einem ordentlichen Regenschauer. Nach wenigen Minuten ist der Spuk aber bereits wieder vorbei und es geht per Motorboot zu den Warao-Indianern ins Orinoco Eco Camp.

Rund 45 Minuten düsen wir über den Nebenfluss bis wir das Eco Camp erreichen, was für die kommenden zwei Tage unser Zuhause sein wird.




Holzstege, Würmer, Dauerregen

Unsere Anlage ist eine grosse, auf Holzstegen gebaute Anlage. Nicht umsonst werden die Warao-Indianer übersetzt auch Kanu-Menschen genannt. In der gemütlichen offenen Anlage steht auch ein Eimer mit gefangenen Würmern, die sich normalerweise und Baumrinde verstecken. Selbstverständlich nehme ich die Herausforderung an und einen Wurm in die Hand. Ein wenig komisch ist das Gefühl schon, denn der Wurm möchte sich befreien und Dich beissen.

Um 15 Uhr beginnen wir unsere Tierbeobachtungstour und sehen einige interessante Vögel. Am schönsten ist sicherlich der Tukan, dank seiner leuchtenden Farbe.  Der obligatorische Regen erreicht uns auf der Rückfahrt ins Camp und wird einige Stunden anhalten. So ganz ohne Wechselkleidung ist das nicht ganz einfach, aber zum Glück sind die Temperaturen ja ganz angenehm. Der heutige Mitbewohner in unserer offenen Hütte sind drei Fledermäuse.




Dschungeltour, Piranha-Fischen und eine einstürzende Plattform

Am Morgen geht es weiter. Mit Gummistiefeln bewaffnet wollen wir den Dschungel erkunden, zumindest ein Stückchen. Dafür benötigen wir einen guten Führer, der den Weg kennt und mit der Machete umgehen kann. Hier ist es sehr warm, trocken und unwegsam.

Die Indianer bringen uns nahe, wie man an Wasser kommt und welche Pflanzen man im Notfall essen könnte. Ich probiere lebende Termiten, direkt vom Baum. Geschmacklich ganz ok. :-)

Nach einer guten Stunden sind wir wieder am Boot und um die Erkennnis reicher, was der Ausdruck "undurchdringlicher Urwald" wirklich bedeutet. Es war ziemlich beeindruckend!

Auf der Rückfahrt halten wir noch bei Warao-Indianern, kaufen Souvenirs und unterziehen das Wohnhaus einem Lasttest, den ein Pfeiler nicht besteht. Auch so etwas passiert auf einer Erlebnisreise.

Den freien Nachmittag nutze ich mit Stefan zu einer Kanu-Tour, die uns ein gutes Stück den braunen Orinoco herunterführt. Unsere Tour auf eigene Faust wird von den beiden Hunden des Camps begleitet, die uns einfach hinterher schwimmen.

Das Angebot zum Piranha-Fischen nehmen nachmittags fast alle an, aber wirklich erfoglreich ist nur Derek, der zumindest zwei Fische als Beute vorzeigen kann. Den Sonnenuntergang geniessen wir in der Sumpflandschaft mit freiem Blick auf den Horizont. 

So geht ein schöner Tag zuende, an dem uns am Abend sogar noch ein allzu forscher Nachtreiher besucht.




Eine letzte Tour

Mit einem Einbaum geht es noch vor dem Frühstück ein letztes Mal auf Tour und wieder zeigen sich einige Vögel und Affen.

Die direkte Rückkehr in die Zivilisation mit Elektrizität steht bevor und dort erwartet mich tatsächlich mein Gepäck - nun können die nächsten Abenteuer kommen!