Bericht vom Duisburger Halbmarathon - 30.05.2010

Vom Prasseln des Regens werde ich geweckt als ich nach einer kurzen Grand-Prix-Nacht wach werde. 'O Mann' geht es mir durch den Kopf, dabei möchte ich doch mit einer Videokamera laufen um allen Nichtläufern mal ein Gefühl zu vermitteln, was bei einem Lauf alles passiert.
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es zur MSV-Arena. Der Regen setzt erneut ein und mit Verwunderung muss ich feststellen, dass sich der Start um 30 Minuten verzögert, da es einen schweren Autounfall auf der Marathonstrecke gab. Naja, also heisst es warten und sich warm zu halten. Ich besuche die Läuferandacht und danach beginnt auch schon die heisse Phase.
Um 9.30h geht es dann endlich los. Zum Glück hat auch der Regen ein Einsehen und verzieht sich. Die Läufer setzen sich in Bewegung und ich mache ein erstes Video. Noch geht es ganz locker. Bei jedem Dreh halte ich die Kamera mit der linken Hand und versuche sie möglichst still zu halten. Bei längeren Aufnahmen wird das echt zur Kraftprobe und ich bekomme langsam Schulterschmerzen.
Viele Läufer ziehen ab Kilometer 10 (45:30) an mir vorbei. Aber das macht mir heute gar nichts aus, schliesslich bin ich hier um Spass zu haben und schöne Aufnahmen zu machen. Bei Kilometer 12 beginnt sich die rechte Wade zu melden. Jetzt nur nicht noch verletzen, schliesslich geht es ja morgen nach Prag um halb Europa mit dem Rad zu durchqueren. Ich komme halbwegs konstant durch und die Leute am Strassenrand sind begeistert, dass jemand den ganzen Lauf filmt.
Endlich kommt der rote Bogen in Sicht und der letzte Kilometer beginnt. Das Menschenspalier wird dichter und dann geht es auch schon in die MSV-Arena. Die Zielgerade ist gut gefüllt und ich werde herzlich empfangen.
1:43:17 zeigt die Uhr als ich über die Ziellinie gehe. Zufrieden nehme ich meine Finishermedaille entgegen. Die Filmaufnahmen waren nicht ganz leicht und werden mit der Zeit nicht gerade ruhiger. Das war schwieriger als ich gedacht hätte. Aber ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt.
Meine Beine sind richtig schwer und ich möchte gar nicht an die kommende Radtour mit 850km denken, die morgen beginnt. Lieber bleibe ich noch auf dem Rasen im Innenraum liegen und geniesse die Atmosphäre. Meine Vereinskameraden Magnus Kreth und Antje Möller werden beide die Marathonwettbewerbe gewinnen und einen herausragenden Tag krönen. Den Vogel schoss dann noch der 6. in der Männerkonkurrenz ab, der in 2:41h einlief und im Interview ankündigte, in einer Woche bei einem Marathon nochmal RICHTIG angreifen zu wollen. Da war sogar der Moderator sprachlos.