Hohe Tatra 2012

Im September 2012 ging es erneut unter der Leitung von Frank und Krystyna Rubeck nach Zakopane. Die Hohe Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt, lädt mit seiner rauhen und wilden Natur zu spannenden Outdoor-Abenteuern ein. Diesmal haben wir mit der Willa Basienka die perfekte Unterkunft gefunden. Strategisch günstig gelegen, mit sehr guten Preis/LeistungsVerhältnis und perfektem Service bietet die Unterkunft alles, was das Herz begehrt.
Ausserdem konnte Frank mit Jurek Czerski und Jurek Gasienica zwei sehr erfahrene Tatra-Bergführer zur Unterstützung gewinnen, die jeweils zwei Touren mit uns gemacht haben. Ihr Hintergrundwissen und ihr Humor waren eine willkommende Ergänzung in den schönen Tagen.

 

 

Wanderungen und Gipfel

Acht Reiselustige sind Franks Angebot gefolgt, der Hohen Tatra einen Besuch abzustatten. Auf den ersten Wanderungen wird allen schnell klar, dass die Wege in der Tatra weit sind. Kurze und einfache Wege sucht man hier vergeblich. Doch das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Auch wenn mal 25 Kilometer und 1400 Höhenmeter am Tag zusammenkommen, bei der tollen Landschaft gibt es doch nichts Schöneres als an der frischen Luft unterwegs zu sein.
Das Wetter ist uns auch meistens gut gesonnen und so werden einige Gipfel erklommen: Kopa Kandracka-Pass, Przelecz miedzy Kopani, Karb, Gesia Szyja, Nosal und Sarnia Skala (kleines Rehkitzlein).

Unser Gipfelbuch füllt sich fast täglich mit einem weiteren Eintrag. Da alle in guter Form sind, sind die Tagestouren sicher zu schaffen und abends in der Willa Basienka werden wir fürstlich versorgt um die leeren Speicher wieder zu füllen.

 

 

 

Ausflüge in die Umgebung

Drei schöne Ausflüge Richtung Slowakei runden die Reise ab.
Zuerst reisen wir ins Slowakische Paradies. Hier gilt es eine Klamm zu durchwandern. Mit der Leitern, Holzsprossen und Tritten wird das Tal flussaufwärts durchwandert. Etwas Schwindelfreiheit ist hier von Vorteil, denn hier ist jeder ungesichert unterwegs. Für uns erfahrene Bergwanderer ist der Aufstieg kein Problem.

 

 

 

Drei Tage später geht es zum Falkenberg ins Grenzgebiet. Wo früher die Grenze zwei Staaten trennte, kann man nun mit dem Floss auf dem Dunajec fahren. Bei frostigen 6°C geht es flussabwärts. Wir sind für jeden Sonnenstrahl dankbar, der den Weg in die enge Schlucht findet. Über uns thronen die Drei Kronen und der Falkenberg. Letzter ist auch das heutige Gipfelziel, welches wir problemlos erreichen.

 

 

Bleibt noch der Hexenberg in den Beskiden. Mit 1725m ist der Babia Gora die höchste Erhebung weit und breit. Unser Weg verläuft erst entlang des Waldes um schliesslich über den Akademikeranstieg steil zu werden. Zwei Stellen sind mit Ketten versichert und führen uns weiter nach oben. Die Aussicht von grossen Gipfelplateau ist grandios. Die Tatra-Berge zeigen ihre schneebedeckten Gipfel in der Ferne.

 

 

 

Neuschnee im 5-Teiche-Tal

Einen Schlechtwetter-Tag haben wir am Donnerstag. Und während es in Zakopane wie aus Eimern regnet, liegen im Hochgebirge plötzlich 30cm Neuschnee, die so schnell auch nicht mehr verschwinden.
Zwei Tage später führt unsere Tour ins 5-Teiche-Tal. Rauhreif liegt auf den Wiesen und einzelne Scheiben sind sogar gefroren. Vom Parkplatz aus durchlaufen wir den Wald und erreichen die Schneegrenze bei 1400m. Nun kommen wir zwangsläufig etwas langsamer vorwärts und erreichen gegen 12.30h die Berghütte. Diese ist bereits gerammelt voll, da hier jeder Unterschlupf vor der Kälte und dem Wind sucht. Jetzt wärmen wir uns erstmal auf! Der sagenumwobene Zawrat-Pass liegt hoch über uns als wir den Rückweg antreten. Auf dem letzten Teilstück möchten zwei junge Polen ausprobieren, wie schnell man vom Berg wieder runterkommt. Und so geht es flott bergab. Przemyslaw war eindeutig der Schnellste und Fitteste (zumindest) an diesem Tag.

 

 

 

Gratwanderung im Sturm

Die letzte Tagestour sollte nochmal ein besonderes Highlight werden: mit der Seilbahn auf den Kasprowy Wierch (1959m) und dann als Kammwanderung über die Kopa Kondracka auf den Giewont.
Bereits in der Seilbahn schaukelt es ganz ordentlich und die Bergspitzen liegen in den Wolken. Da kann ja was werden! Also dick eingepackt und hinter dem Bergführer Jurek her. Er führt uns sicher den Kamm entlang. Weite Ausblicke sind sehr selten und so entscheidet sich am Kopa-Kondracka-Pass die eine Hälfte abzusteigen. Zu fünft gehen wir den Anstieg zur Kopa Kandracka an. Kurz vor dem Gipfel hat der Wind eine Geschwindigkeit von 80km/h erreicht und eine Besserung ist nicht in Sicht. Mit 3-1 Stimmen entscheiden wir uns zum gemeinsamen Abstieg ins Tal. Jurek führt uns sicher zurück nach Zakopane.
Das war für mich die schönste Tour, auch wenn der Gipfel verwährt blieb!
Das abendliches Abschlußgrillen rundet eine erlebnisreiche Reise an.

 

 

 

Persönliches Fazit

 

Im Hochgebirge kann man nicht immer mit optimalem Wetter rechnen. So fiel die Swinica-Überschreitung wegen des Schneefalles leider aus. Dennoch war es eine sehr gut organisierte Reise und die Hohe Tatra ist immer eine Reise wert. Mein Dank gilt allen Mitreisenden und insbesondere Werner, der ein sehr angenehmer und lustiger Zimmerpartner war! :-)
Mit dem Koscielec, Zawrat und Rysy sind auch noch ein paar Gipfel in der Tatra offen. Vielleicht werde ich sie irgendwann nochmal angehen. Falls jemand Interesse hat und gerne schnell in den Bergen unterwegs ist, würde ich mich über eine Nachricht freuen (einfach das Kontaktformular nutzen)!